Il duo FAMED inaugura una serie di mostre all’Accademia Tedesca Roma Villa Massimo
La mostra Botta e risposta dei FAMED, Sebastian M. Kretzschmar e Jan Thomaneck, apre il ciclo di quattro mostre dedicate agli artisti in residenza a Villa Massimo.
Articolo di Jeannette Franke
Foto di Lorenzo Pierno, courtesy the artists and Gallery ASPN
All’esterno, sul muro dell’edificio, brilla in neon rosa la parola “Jobs“. È la firma dell’imprenditore americano, Steve Jobs, che annuncia uno dei temi della mostra, il rifiuto. Per Botta e risposta, infatti, i FAMED hanno letto e sonorizzato i rifiuti ricevuti per borse di studio e finanziamenti di progetti.
Gli artisti si basano sul loro lavoro “How to Do Things With Words“, con l’aggiunta di nuove opere. Le parole delle risposte negative risuonano al visitatore da una cassa acustica mentre si entra nella prima sala. In un angolo ci sono degli asciugamani con la scritta “No Reason, No Need, No Urgency“, su un’iscrizione in cartongesso c’è scritto “The only Pain is Champaign“, per quanto possa essere dolorosa e frustrante l’ennesima risposta negativa.
Dopo che i rifiuti sono stati ingoiati, la sala due richiama l’attenzione sull’onnipresente domanda con cui gli artisti si confrontano spesso: “When will I be famous?” L’opera intitolata “Antropometric View #1”, assomiglia a un esame della vista, in cui le lettere diventano sempre più piccole dall’alto verso il basso. Qui la lettera “I”, io, campeggia in modo impressionante dal centro. Qual è la condizione dell’ego dell’artista e come può essere misurato?
Sul soffitto della sala tre c’è la scritta “We are on Fire” che assomiglia a un cartello pubblicitario, al centro della stanza è appesa l’installazione-neon “We are so fucking tired”. Forse un’altra immagine per la scissione esistenziale dell’artista: sempre spinto, sempre in gamba, sempre a produrre. Eppure così fottutamente stanco.
Nella loro mostra, FAMED si avvicinano in un modo molto intelligente e ironico alle domande che gli artisti si pongono nel presente: come affrontare il successo e il fallimento? Cosa ottengono le parole? Un artista è un imprenditore? Poi il dubbio: sono un artista solo se ho successo? Sarebbe interessante in questo caso confrontare la prospettiva tedesca con quella italiana: quali domande si pongono gli artisti in Italia? Come sarebbe il dialogo tedesco-italiano? La mostra Botta e risposta non dà delle risposte, ma apre uno spazio di dialogo.
Sebastian M. Kretzschmar (1978) e Jan Thomaneck (1974) vivono e lavorano come duo artistico a Lipsia. Le loro opere trattano tematiche come l’identità e la produttività nonché la presenza nel contesto dello spazio e della società.
Mostre personali: Kunstverein Braunschweig, Kunstmuseum St. Gallen, Museum der bildenden Künste di Lipsia. Professori ospiti alla Kunsthochschule di Kassel e all‘Akademie der Bildenden Künste di Norimberga.
La mostra Botta e risposta dei FAMED è la prima delle quattro mostre personali degli attuali artisti visivi dell’anno accademico 2019/20 che si terrano nella galleria di Villa Massimo. Seguiranno le mostre personali di Birgit Brenner (18.3.-10.4.2020), Esra Ersen (22.4.-15.5.2020) e Tatjana Doll (27.5.-10.6.2020).
FAMED
“Botta e risposta”
Galleria di Villa Massimo
Fino al 6 marzo
https://www.villamassimo.de/de
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Künstlerduo FAMED eröffnet Ausstellungsreihe in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo
Die Einzelausstellung botta e risposta der beiden Künstler Sebastian M. Kretzschmar und Jan Thomaneck bildet den Auftakt des Zyklus von vier Ausstellungen, der aktuellen Stipendiaten der Villa Massimo. Bis zum 06. März ist botta e risposta noch zu sehen.
Die Ausstellung Botta e risposta, eine Redewendung, die mit Schlagabtausch oder Wortgefecht übersetzt werden kann, greift den Dialog als Arbeitsform sowie als Gesprächsangebot auf, und setzt sich mit Text und Worten auseinander. Schon von draußen leuchtet dem Besucher in pinker Neonschrift das Wort „jobs“ von der Hauswand entgegen. Doch wo „jobs“ draufsteht, sind nicht Jobs drin. Es ist die Unterschrift von Steve Jobs, die an eines der Themen der Ausstellung heranführt, allerdings in Form einer Negation: der Absage. Und wer kennt diese Situation nicht? Man steckt viel Zeit in eine Bewerbung und erhält eine Absage, verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft.
Das Künstlerduo FAMED hat für botta e risposta Absagen, die sie für Stipendien und Projektförderungen erhielten, verlesen und vertont. Mit der aktuellen Ausstellung bauen die Künstler auf die Arbeit „How to Do Things With Words“ aus dem Jahr 2016 auf, die sie um neue Werke ergänzt haben. Die Worte der Negativantworten tönen dem Besucher beim Betreten des ersten Raums aus einem Lautsprecher entgegen: „Mit dieser Entscheidung trifft die Stiftung Kulturfonds kein Urteil über Ihre künstlerische Arbeit. Die Jury sah sich angesichts der großen Zahl von Bewerbern aus den verschiedensten künstlerischen Bereichen gezwungen eine Auswahl nach den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu treffen. Es konnten nicht alle Anträge berücksichtigt werden […] Die Jury der Stiftung Kulturfonds begründet ihre Entscheidungen grundsätzlich nicht […].“
Unter den Absagen findet sich auch eine der Villa Massimo aus dem Jahr 2012. Die Audioinstallation wird mit diversen Arbeiten konterkariert. In einer Ecke finden sich Handtücher mit der Aufschrift „No Reason, No Need, No Urgency“, die sich wie ein Utensil am Ort des Schlagabtauschs, den Boxring lesen lassen. Ein verlorener Kampf, bei dem viel Schweiß geflossen ist? Auf einer Inschrift in Gipskarton heißt es „The only Pain is Champaign“, so schmerzhaft und frustrierend die x-te Absage auch sein mag.
Nachdem die Absagen geschluckt sind, lenkt Raum 2 die Aufmerksamkeit auf die omnipräsente Frage, mit der sich Künstler oft konfrontiert sehen: „When will I be famous?“ Die Arbeit mit dem Titel „Anthropometrische Betrachtung #1“ ähnelt einem Snellen-Sehtest beim Augenarzt, bei dem die Buchstaben von oben nach unten immer kleiner werden. Das „I“ sticht hier auffällig aus der Mitte hervor. Wie steht es um das Künstler-Ich und woran lässt es sich messen? Von der kurzen Introspektion gelangt man in Raum 3 zu einer weiteren Lautsprecherbox, aus der Absagen ertönen. An der Decke ist der Schriftzug „We are on Fire“ angebracht, der einem Reklameschild aus der Werbung gleicht. In der Mitte des Raums hängt die Neon-Installation „We are so fucking tired“. Ein mögliches Bild für die Gespaltenheit des Künstlerdaseins: Immer getrieben. Immer auf Draht. Immer am Machen. Und das aber verdammt müde.
In ihrer Ausstellung nähern sich FAMED sehr geschickt und ironisch an Fragen an, die die Künstler in der Gegenwart umtreiben: Wie geht man mit Erfolg und Nichterfolg um? Was bewirken Worte? Ist ein Künstler ein Unternehmer? Zur Selbstvergewisserung: Bin ich als Künstler nur, wenn ich erfolgreich bin? Interessant wäre es hier natürlich, der deutschen Perspektive die italienische entgegenzusetzen: Welche Fragen stellen sich wohl Künstler in Italien? Wie sähe ein deutsch-italienischer Dialog aus?
In der Ausstellung botta e risposta gibt es keine Antworten, aber einen Raum für Dialog, von dem aus weitergedacht werden kann.
Sebastian M. Kretzschmar (1978) und Jan Thomaneck (1974) arbeiten als Künstlerduo und leben in Leipzig. Ihre medial vielfältigen Werke verhandeln Themenkomplexe wie Identität und Produktivität sowie Präsenz im Kontext von Raum und Gesellschaft. Einzelausstellungen: u.a. Kunstverein Braunschweig, Kunstmuseum St. Gallen, Museum der bildenden Künste Leipzig. Gastprofessuren an der Kunsthochschule Kassel und der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.
FAMED
botta e risposta
Gallerie der Villa Massimo
13. Februar – 06. März 2020